Ballonfahrt am 27. September 2014 - und ein Reisebericht
Am Samstag, den 27. September 2014, durfte ich in einem Logenplatz über dem
Meer zum Festland fahren.
Nach wiederholten Anläufen hat es geklappt, und ich habe gelernt, dass
von hier zum Festland fahren höhere Anforderungen an das Ballonfahren
stellt als in meiner süddeutschen Heimat. Dort sieht man ja oft Ballone auf dem Acker hinter dem Haus landen.
Wir sind in unserem Mittelland gestartet und über der Düne hochgestiegen, nach ca 2,5 Stunden in Dithmarschen, zwischen lavendelblauen und anderen riesigen Kohlköpfen, sanft und von
vielen jungen Bullen bestaunt, im späten Restlicht gelandet. Es war ein unbeschreibliches Erleben.
(Manchmal dachte ich an einen Spruch von meinem Freund E., als ich in den
Himalaya sollte: "Die Höhe von 4.500 m macht nicht viel aus, Du wirst sie
nicht spüren, das Bewußtsein, dass Du so hoch bist, was du dort empfinden wirst, ist es.")
Ich glaube, jeder von uns Vieren (Kapitän Franz Taucher www.ballonwelt.de + zwei Männer vom Film) hatte dort oben seine Träne der
Dankbarkeit für diesen Logenplatz am Himmel (mich überkam es nochmal, als ich tags darauf wieder zurück ins Meer fuhr).
Für mich war nicht dieses "meine Insel von oben - und immer weiter verschwinden zu sehen" was mich am stärksten berührte; es war ein "hochalpines Gefühl" (4.000 ft. hoch, "nur"), ein Gefühl,
wie ich es früher so manches Mal beim Skilaufen ganz "oben" hatte, oder wenn ich alleine im Lift zu fahren kam "bis ganz hoch hinauf", dort droben noch stand, zögernd, wenn alle Könner schon
abgesaust waren.
Dieses Gefühl, dem Himmel scheinbar näher zu sein, und dieses Blau so anders und dunkler, kein irdischer Laut, wenn die Wolken hinter den Wolken Bergspitzen gleichen, in Wirklichkeit aber
wirklich Wolken sind. Dieses Freischweben in dieser sprichwörtlich hörbaren Stille zwischen Himmel und Meer, mit kaum brusthoher Brüstung vor der Brust, ohne Fenster, ohne Flugzeugflügel oder
Plexischeibe vor der Nase, dies zu erleben, als Gast nur, nicht als Fotografin, das Fotografieren vergessen zu dürfen, war kaum beschreibbar schön.
Froh darüber, dass ich für knappe drei Stunden, in diesem freischwebenden Logenplatz über dem Meer dabei sein durfte, komme ich so langsam wieder auf unserem Inselboden und
der Tatsache an, dass ich kein Vogel bin.
Lieben Dank, Franz!
Lieben Dank auch allen, die mir Bilder zur Verfügung gestellt haben!
Lilo Tadday, im September 2014
Winterreise 2015
Freischwebend über Alpen